Absentismus
Absentismus leitet sich aus dem lateinischen Wort für Abwesenheit ab. Es beschreibt eine Person, die dazu neigt, zu Terminen, Verpflichtungen oder ähnlichen Vereinbarungen nicht zu erscheinen. Das Wort wird oft im beruflichen Zusammenhang genannt. Der Absentismus bezeichnet dahingehend eine Person, die der Arbeit häufig fernbleibt. Er bildet sozusagen das Pendant zum Präsentismus, bei dem der Arbeitnehmer beispielsweise trotz Krankheit zur Arbeit erscheint.
Unterschieden wird in genehmigten und unentschuldigten Absentismus. Unter den genehmigten Absentismus fallen beispielsweise Abwesenheit durch Krankheit, Urlaub oder auch Dienstreisen. Diese Form des Absentismus ist jedoch mit dem Arbeitgeber abgesprochen beziehungsweise wurde er über den Krankheitsausfall informiert und hat dementsprechend eine Krankmeldung vorliegen. Fehlt der Arbeitnehmer ohne, dass der Arbeitgeber darüber informiert oder eine Krankmeldung abgeben wurde, wird von einem unentschuldigten Absentismus gesprochen. Dazu zählen auch Verspätungen, zu lange Pausen sowie frühzeitiger Feierabend, wenn diese zur Regelmäßigkeit werden.
Gründe für Absentismus am Arbeitsplatz
Als Grund für dieses Fernbleiben wird meist eine fehlende, beruflich oder privat bedingte, Motivation genannt. Der Absentismus zeichnet sich durch hohe Fehlzeiten aus, es wird sozusagen zur Gewohnheit, regelmäßig im Arbeitsumfeld zu fehlen. Diese fehlende Motivation wird von der Arbeitswelt in drei Modelle gegliedert, die ursächlich für den Absentismus sein können. Das erste Modell stellt die These auf, dass die Arbeitnehmer möglichen beruflichen Herausforderungen aus dem Weg gehen wollen. Dadurch vernachlässigen sie ihre Pflichten am Arbeitsplatz. Da sich der Arbeitnehmer zurückzieht, wird das Modell auch als Rückzugsmodell bezeichnet. Ein weiterer Grund für das Fernbleiben, kann die Angst vor gesundheitlichen Schäden aufgrund der Arbeit sein. Hierbei handelt es sich um das medizinische Modell, da sich die Arbeitnehmer präventiv vor Gesundheitsschäden schützen wollen. Das dritte Modell, das Abweichende-Verhalten-Modell, begründet sich in einem sozialen Aspekt. Die Arbeitnehmer meiden den Arbeitsplatz aufgrund sozialer Bindungsstörungen. Grund dafür kann eine schlechte Beziehung zu Arbeitskollegen oder Vorgesetzten sein. Ebenso wie die Gründe, können auch die Ursachen für den Absentismus verschieden sein. Einerseits können private Probleme, wie ein Todesfall oder eine Ehekrise, verantwortlich für den Absentismus sein. Andererseits kann dies auch einen beruflichen oder gesundheitlichen Ursprung haben.
Folgen von Absentismus
Diese hohen Fehlzeiten, die aufgrund des Absentismus entstehen, schaden sowohl dem Arbeitnehmer als auch dem Arbeitgeber beziehungsweise dem Unternehmen. Das kann sich in einem finanziellen Schaden zeigen, da die Aufgaben des fehlenden Mitarbeiters mitunter liegen bleiben oder von anderen Kollegen zusätzlich bewerkstelligt werden müssen. Diese Mehrbelastung kann dazu führen, dass weitere Mitarbeiter ausfallen. Das Unternehmen hat dadurch höhere Kosten, worunter das wirtschaftliche Ergebnis leidet. Das ist beispielsweise auch beim Präsentismus der Fall, da Mitarbeiter, die trotz Krankheit arbeiten, einen hohen Produktivitätsverlust aufweisen. Weitere Folgen betreffen die Mitarbeiterbindung, die Beschäftigungssicherung und gesundheitliche Aspekte. Wenn eine Führungskraft zum Beispiel durch Absentismus auffällt, sinkt die Motivation der Mitarbeiter, da die Führungskraft als schlechtes Vorbild vorangeht. Die Motivation schwindet ebenso, wenn der Arbeitnehmer bereits gekündigt und mit dem Unternehmen abgeschlossen hat.