Arbeitszeitmodelle
Ein Arbeitszeitmodell bezeichnet eine Vereinbarung zwischen dem Arbeitgeber sowie seinem Arbeitnehmer. In dieser Vereinbarung, die im Arbeits- oder Tarifvertag vermerkt ist, sind die täglichen, wöchentlichen oder jährlichen Arbeitszeiten festgehalten. Arbeitszeitmodelle dienen dazu, die zu leistenden Stunden auf die Belegschaft zu verteilen und gewährleisten so einen reibungslosen Unternehmensablauf.
Gleitzeit, Schichtarbeit, Vertrauensarbeit in Vollzeit oder Teilzeit, die gängigen Arbeitszeitmodelle sind jedem bekannt. Doch darüber hinaus gibt es noch weitere Arbeitszeitmodelle. Eine Übersicht über diese Modelle, verschaffen wir Ihnen in diesem Beitrag.
Arbeitszeitmodelle: Eine Übersicht
Zunächst lassen sich die Arbeitszeitmodelle grob in flexibel und starr einteilen. Zu den starren Arbeitszeitmodellen zählt beispielsweise das klassische nine-to-five-Modell. Bei diesem Modell sind die Arbeitnehmer an feste Arbeitszeiten gebunden, zudem herrscht eine Anwesenheitspflicht. Zu diesen starren Arbeitszeitmodellen zählen beispielsweise Vollzeit und Teilzeit, wenn die Mitarbeiter jede Woche die gleiche Stundenanzahl immer zur gleichen Arbeitszeit absolvieren müssen. Bei dem Vollzeit-Modell sind das 35 bis 40 Wochenstunden. Das bedeutet an fünf Tagen in der Woche wird jeden Tag zwischen sieben und acht Stunden gearbeitet. Das Teilzeit-Modell ist von den Wochenstunden geringer als das Vollzeit-Modell. Die Arbeitnehmer arbeiten bei diesem Modell nur an bestimmten Tagen in der Woche oder weniger Stunden pro Tag. Etwas flexibler, jedoch nicht wirklich selbstbestimmt ist die Schichtarbeit. Mitarbeitende arbeiten in mehreren Schichten am Tag. Die Anzahl der Schichten kann je nach Branche und Unternehmen variieren. In den meisten Fällen wechselt ein Mitarbeiter wöchentlich seine Schicht. In der einen Woche ist er für die Frühschicht eingeteilt und in der anderen für die Spätschicht. Das hängt jedoch auch von verschiedenen Faktoren ab. Manche Arbeitnehmer arbeiten lediglich konstant eine Schicht, das kann verschiedene Gründe haben, beispielsweise familiäre.
Das Gleitzeit-Modell schwebt zwischen einem starren und einem flexiblen Arbeitszeitmodell, weil der Arbeitnehmer einerseits an eine Kernarbeitszeit gebunden ist, jedoch außerhalb dieser Zeit seine Arbeitszeit frei einteilen kann. In der Regel legt der Arbeitgeber eine Kernarbeitszeit fest, in der die Arbeitnehmer einer Anwesenheitspflicht unterliegen. Außerhalb dieser Kernarbeitszeit können sie mehr oder weniger frei entscheiden, wann sie mit der Arbeit beginnen und wann sie Feierabend machen. Eine Anwesenheitspflicht gibt es außerhalb der Kernarbeitszeit dementsprechend nicht. In diesem Modell werden Plus- und Minusstunden auf ein Gleitzeitkonto gebucht, die dann ausgeglichen werden müssen.
Flexible Arbeitszeitmodelle
Zu den flexiblen Arbeitszeitmodellen zählen unter anderem die Vertrauensarbeitszeit, das Arbeitszeitkonto, die Jahresarbeitszeit sowie die Lebensarbeitszeit, aber auch Home Office und Telearbeit können darunter fallen. Die Mitarbeiter arbeiten teilweise oder komplett Remote. Die Vertrauensarbeitszeit beruht auf einem einfachen Prinzip. Der Arbeitgeber kontrolliert oder dokumentiert die Arbeitszeit seiner Mitarbeitenden nicht, sondern vertraut darauf, dass diese ihre Arbeitszeit gemäß dem Arbeitsaufkommen selbst einteilen. Die Mitarbeiter sind dahingehend sehr frei in der Einteilung ihrer Arbeitszeit. Überschreitet der Arbeitnehmer seine vertraglich festgesetzte Arbeitszeit, ist er verpflichtet, diese eigenständig zu erfassen. Im Gegenzug muss der Arbeitgeber Sorge dafür tragen, dass das Arbeitsaufkommen nicht zu einer Mehrarbeit führt. Die Zeiterfassung spielt auch in anderen Arbeitszeitmodellen eine Rolle, ob mobil oder über eine Stempeluhr.
Die Jahresarbeitszeit ist ein Arbeitszeitmodell, das nicht die wöchentliche oder monatliche Arbeitszeit festhält, sondern die Arbeitszeit für ein ganzes Jahr festlegt. Dieses Arbeitszeitmodell kann vor allem für Branchen dienlich sein, die saisonal arbeiten. Während der Hochsaison wird über die acht Stunden am Tag hinaus gearbeitet. In weniger starken Monaten wird hingegen weniger gearbeitet. Mithilfe eines Arbeitszeitkontos wird die Arbeitszeit dokumentiert, sodass Arbeitnehmer sowie -geber einen Überblick über diese haben. Ein Arbeitszeitkonto kann auch in anderen Arbeitszeitmodellen nützlich sein. Die Differenz, die entsteht, wenn die tatsächliche Arbeitszeit von der geplanten Sollzeit abweicht, wird auf dieses Konto gebucht. In einem festgelegten Rahmen muss diese Differenz dann wieder ausgeglichen werden. Das kann halbjährlich, alle zwölf Monate oder auch innerhalb eines anderen Zeitraumes sein. Ähnlich verhält es sich mit einem Lebensarbeitszeitkonto. Der Arbeitnehmer spart Zeit oder Geld an, um früher in Rente gehen zu können. Das bedeutet, dass er während seiner Beschäftigung auf einen Teil seines Gehalts verzichtet, um dieses dann während einer Auszeit oder einem früheren Renteneintritt zu verwenden.